In der heutigen Unternehmenswelt sind effektive Kommunikation und nahtlose Zusammenarbeit entscheidend. Als die Zentrale einer großen österreichischen Bank beschloss, ihr Board Room aufzurüsten, bot sich die Gelegenheit, von traditionellen Lösungen auf eine hochmoderne, hybride Meeting-Umgebung umzusteigen, die speziell für Entscheidungsprozesse auf höchster Ebene entwickelt wurde.
Herausforderung
Bisher nutzte das Vorstandszimmer einen herkömmlichen Projektor mit einer gestrichenen Projektionsfläche, was Sichtbarkeit und Klarheit für weiter entfernte Teilnehmer einschränkte. Das Tageslicht der südseitig gelegenen Fenster erschwerte zusätzlich die Sichtbarkeit, wodurch eine ständige Abdunkelung notwendig wurde. Zudem fehlte eine integrierte Kamera- und Audiotechnologie, um hybride Meetings zu ermöglichen.
Lösung
Eine umfassende medientechnische Modernisierung wurde umgesetzt, sorgfältig abgestimmt auf die spezifischen Bedürfnisse der Bank:
LED-Wand und Displays: Herzstück ist eine elegante, hochauflösende 136-Zoll Absen Icon X LED-Wand, die die Bildqualität und Sichtbarkeit bei allen Lichtverhältnissen deutlich verbessert. Ergänzt wird die Haupt-LED-Wand durch zwei 86-Zoll NEC M861 und ein zusätzliches 75-Zoll NEC-Display, wodurch die Sichtbarkeit im gesamten Raum gewährleistet wird.
Moderne COB LED-Technologie: Die Entscheidung für die Chip-On-Board-Technologie (COB) war strategisch – COB bietet überlegene Haltbarkeit, einfachere Reinigung und minimalen Wartungsaufwand und erfüllt somit die Anforderungen an langfristige Zuverlässigkeit.
Fortschrittliche hybride Kollaborationstechnologie: Integriert wurde ein leistungsstarkes Q-SYS-System mit mit Core 8 Flex als Zentrale, mehreren PTZ 4K-Kameras (Q-SYS NC-12X80) sowie präzisen Deckenmikrofonen (Shure MXA920W). Diese ermöglichen ein automatisches Sprecher-Tracking und nahtloses Umschalten zwischen Sprechern. Die robuste audiovisuelle Ausstattung unterstützt hybride Meetings optimal und verbessert die Einbindung externer Teilnehmer sowie die Meeting-Dynamik.
Intuitive Konnektivität und Steuerung: Durch sechs strategisch platzierte Extron Cable Cubby USB-C-Anschlusspunkte können Teilnehmer unkompliziert ihre Laptops anschließen und präsentieren. Über den Q-SYS TSC-101-G3 Touchscreen-Controller lässt sich problemlos zwischen „Präsentations-“ und „Konferenzmodus“ wechseln, was die Benutzerfreundlichkeit erheblich verbessert.
Skalierbare Signalverteilung: Die Verwendung modernster AV-over-IP-Technologie von Lightware sorgt für optimale Flexibilität bei der Signalverwaltung über mehrere Displays hinweg und ermöglicht ein schnelles Umschalten sowie vielseitige Präsentationsmöglichkeiten.
Auswirkungen und Kundenzufriedenheit
Die implementierte Lösung übertraf die Erwartungen des Kunden und verbesserte erheblich Sichtbarkeit, Klarheit und Effektivität hybrider Meetings. Die Teilnehmer profitieren nun von komfortablen Seherlebnissen, ohne dass das Tageslicht beeinträchtigt wird, dank der überragenden Helligkeit der LED-Wand. Besonders das Sprecher-Tracking-System erhielt großes Lob, da es die Meeting-Dynamik fördert und Sprecher automatisch in den Fokus setzt.
Fazit
Der Erfolg der Modernisierung des Board Rooms zeigt deutlich, welches transformative Potenzial moderne Medientechnik bietet. Durch den Einsatz fortschrittlicher Displays, automatisierter audiovisueller Tracking-Systeme und intuitiver Steuerungslösungen können Unternehmen ihre Produktivität, Kommunikation und Entscheidungsfähigkeit signifikant steigern.
TECHNISCHE DETAILS
COB-LED vs. SMD-LED (und andere LED-Technologien)
Bildqualität & Auflösung: Chip-On-Board (COB)-LED-Technologie platziert LED-Chips direkt auf einem Substrat ohne einzelne Verpackung. Dadurch sind sehr feine Pixelabstände (oft <1,0 mm) und eine extrem glatte, nahtlose Oberfläche möglich, was zu höherem Kontrast und besserer Schwarzuniformität führt als bei herkömmlichen Surface-Mounted Device (SMD)-LED-Panels. Bei SMD-LEDs ist jedes LED-Paket (häufig als RGB-Dreiergruppe) einzeln montiert, was bei sehr kurzen Blickabständen in Boardrooms den Pixelraster stärker sichtbar macht. COB bietet eine glattere, weniger reflektierende Fläche und ist deshalb ideal für hochauflösende Inhalte und Reduzierung von Blendung.
Haltbarkeit & Wartung: COB-Module sind mit einem Epoxid-/Harzüberzug versehen, der LED-Chips vor Staub, Feuchtigkeit und elektrostatischer Entladung schützt. Das Ergebnis ist eine robuste, durchgängige Oberfläche, die sich problemlos reinigen lässt und weniger anfällig für physische Beschädigung ist. SMD-LEDs hingegen haben viele einzelne Lötstellen und freiliegende LED-Gehäuse, die bei Reinigung oder Berührung leichter beschädigt werden können. COB-Displays erreichen Lebensdauern von rund 80.000 Stunden gegenüber 30.000–50.000 Stunden bei SMD, und Module werden seltener ausgetauscht, was den Wartungsaufwand deutlich reduziert.
Thermisches Management & Zuverlässigkeit: Bei COB wird die Wärme direkt vom Chip auf einen metallkernverstärkten Leiterplattenkörper abgeleitet, wodurch hohe Betriebshelligkeiten und Dauerbetrieb ohne Überhitzung möglich sind. SMD-LEDs haben höhere thermische Widerstände durch ihre Pakete, was langfristig zu höherer Wärmebelastung führt. COB-Displays laufen kühler, benötigen oft weniger aktive Kühlung und bieten dadurch höhere Energieeffizienz und Stabilität.
Einsatz im Boardroom: Executive-Boardrooms verlangen feine Pixelabstände für Sitzabstände von wenigen Metern. COB liefert sub‑1‑mm-Pitch‑Darstellungen, die selbst aus kurzer Entfernung keine Rasterstruktur zeigen, und gewährleistet gestochen scharfe Grafiken, Texte und Video. Dank ihrer Robustheit überstehen COB-Displays gelegentliche Berührungen oder Reinigungen ohne Pixelausfall und bleiben über Jahre hinweg makellos – ideale Voraussetzung für hochwertige Boardroom-Installationen.
Q-SYS-System: NC-12x80 PTZ-Kameras & TSC-101-G3 Touch-Controller
Integrierte AV-Plattform (Q-SYS): Q-SYS von QSC ist ein softwarebasiertes AV-Ökosystem, das Audio, Video und Steuerung über ein einziges Netzwerk (Q-LAN) vereint. Anstatt separate Matrix-Schalter und Verkabelung zu benötigen, laufen Video‑ und Audiostreams, DSP‑Funktionen sowie Steuerbefehle über Standard‑Ethernet. Für Hybrid-Meetings bedeutet das nahtloses Routing zu Videokonferenz-Plattformen (Zoom, Teams etc.) ohne zusätzliche HDMI/SDI-Encoder.
Q-SYS NC-12x80 PTZ-Kameras: Die NC-12x80 bietet 12× optischen Zoom, ein 80° horizontales Sichtfeld und 4K‑Video bei 30 fps. Durch PoE benötigt sie nur ein Kabel für Strom, Kontrolle und Videostreaming. Als native Q-SYS-Komponente lassen sich ihre Bildströme flexibel per Netzwerk an beliebige Endpunkte verteilen. Zoom‑Zertifizierung und USB‑Bridge‑Integration ermöglichen die direkte Nutzung als Webcam in gängigen Konferenz-Apps. Presets und Kombination mit Lautsprecher-Tracking erstellen automatisch dynamische Kamerawinkel, sodass entfernte Teilnehmer stets den aktiven Sprecher klar sehen.
Q-SYS TSC-101-G3 Touch-Controller: Das 10,1-Zoll-Touchpanel (1920×1200 px) steuert alle Q-SYS-Geräte und Drittsysteme über eine anpassbare GUI, die in Q-SYS Designer programmiert wird. PoE‑Netzwerkanbindung sorgt für saubere Installationen ohne zusätzliche Verkabelung. Mit einem Fingertipp lassen sich Videokonferenzen starten, Kamerapresets aufrufen, Audiopegel anpassen und Inhalte präsentieren. Die Benutzeroberfläche kann exakt auf die Abläufe im Boardroom abgestimmt werden (z. B. „Videoanruf starten“, „Präsentation“, „Audio-Einstellungen“).
Hybrid-Meeting-Optimierung: Kombiniert man die NC-12x80-Kameras mit dem TSC-101-G3 und Q-SYS‑Audio, entsteht ein vollständig integriertes System. Automatische Kamerasteuerung, intelligentes Audiomisching und eine zentrale Benutzeroberfläche sorgen für eine „unsichtbare“ Technik: Teilnehmer konzentrieren sich auf den Inhalt, nicht auf die Bedienung. Dies macht hybride Sitzungen in internationalen Vorstandstreffen besonders effizient und professionell.
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Shure MXA920 Deckenmikrofon – Beamforming & Automixing
Beamforming-Technologie: Das MXA920 nutzt über 100 Mikrofonelemente, um adaptive Abstrahlloben („Beams“) zu formen, die gezielt Stimmen erfassen und Umgebungsgeräusche ausblenden. Mit der Automatic Coverage™-Funktion konfiguriert das Mikrofon bis zu acht automatische Abdeckungszonen, ohne manuelles Ausrichten. Dies garantiert konsistente Sprachaufnahme über den gesamten Tagungsbereich und ermöglicht präzises Lautsprecher-Tracking für automatische Kameraführung.
IntelliMix® DSP & Automixing: An Bord befindet sich Shure’s IntelliMix‑Signalverarbeitung: Automatisches Mischen, Echo-Unterdrückung, Rauschreduktion und automatische Verstärkungsanpassung. Stimmen werden klar und ausgewogen gemischt, Hall und Lüftergeräusche drastisch reduziert und Lautstärkeunterschiede zwischen Sprechern angeglichen. Echo‑ und Geräuschunterdrückung sorgen für ermüdungsfreies Zuhören und eine professionelle Audioqualität – ganz ohne Tontechniker.
Einsatz im Meetingraum: Ein einzelnes MXA920 kann typische Boardrooms bis ca. 9 × 9 m abdecken; bei größeren Räumen koordinieren mehrere Einheiten ihre Zonen. Virtuelle akustische Grenzen verhindern das Aufnehmen von Geräuschen außerhalb des gewünschten Bereichs (Flur, Klimaanlage). Die präzise Richtwirkung erlaubt hohe Sprachverstärkung (Voice Lift) ohne Rückkopplung. Insgesamt liefert das MXA920 Studioqualität in Konferenzräumen und fördert natürliche, dynamische Diskussionen.
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Lightware AV-over-IP vs. Traditionelles Matrix-Switching
Skalierbarkeit: AV‑over‑IP nutzt Standard-Netzwerke als Matrix – es gibt praktisch keine feste Grenze für Eingänge oder Ausgänge, solange die Netzwerkinfrastruktur mitspielt. Zusätzliche Quellen oder Displays werden einfach per Netzwerk verbunden, ohne teure Austauschmatrizen. Dies ermöglicht ein „Mitwachsen“ des Systems, z. B. für weitere Konferenzräume oder Sekundärbildschirme.
Flexibilität: Jede Quelle kann per Software an beliebig viele Ziele (Multicast) verteilt werden. Präsentationen lassen sich simultan auf Hauptdisplay, Nebenräume oder Aufnahmesysteme senden. Lange Distanzen werden durch Glasfaser oder über Ethernet-Extender mühelos realisiert. Lightware‑Systeme unterstützen auch USB- und Steuerdaten über dasselbe Netzwerkkabel, wodurch Kameras, Touchpanels und andere Peripherie integriert werden.
Integration & Management: AV‑over‑IP-Geräte lassen sich über offene APIs und Management-Tools (z. B. Lightware Device Controller) in bestehende IT-Umgebungen integrieren. In Kombination mit Q‑SYS können Video-Routing‑Befehle direkt vom Touchpanel ausgelöst werden, sodass alle Systeme nahtlos zusammenarbeiten. Die Installation erfordert nur Netzwerkanschlüsse statt zahlreicher HDMI-Kabel, was Installation und Wartung vereinfacht.
Performance: Moderne AV‑over‑IP‑Lösungen (z. B. SDVoE-basierte 10 GbE oder Lightware UBEX/1G-Systeme) übertragen 4K60 4:4:4 nahezu verlustfrei mit Mikrosekunden-Latenzen (≤ 1 Frame). Dank Forward Error Correction und EDID‑Management entspricht die Bild‑ und Tonqualität der eines traditionellen Matrixswitchers, ohne spürbare Verzögerung. Für hochkarätige Boardrooms bieten AV‑over‑IP-Netzwerke somit Leistung auf Matrixniveau bei deutlich höherer Flexibilität und Zukunftssicherheit.